Fischer mit Pfeil und Bogen

Spix und Martius wurden bei ihrer Brasilienexpedition von mehreren Indianern begleitet. Dabei stellten sie fest, dass die Indigenen „in der Kunst des Fischfangs eine große Fertigkeit und sogar Kenntnisse besitzen, die bei uns in Europa gänzlich unbekannt sind. Die Jagd auf Fische geschieht mit Lanzen, Wurfspießen, Angeln und Netzen“.
Es ist anzunehmen, dass Spix selbst mit den Grundzügen des Fischens vertraut gewesen ist. Immerhin verbrachte er seine Kindheit im Aischgrund – und damit im Herzen Europas größter zusammenhängender Teichlandschaft. Angesichts seiner Erfahrungen mit der unlängst zum immateriellen Weltkulturerbe erhobenen, traditionellen Teichwirtschaft muss die im Amazonasgebiet populärste Art der Fischerei besonders befremdlich auf Spix gewirkt haben. Am beliebtesten ist dort die Jagd auf Fische mit Pfeil und Bogen. „Unglaublich ist die Geschicklichkeit, die der Indianer im Schusse auf pfeilschnell und unter der Wasserfläche dahineilende Fische bewährt. Er weiß die, durch die Brechung des Bildes im Wasser bewirkte, Täuschung zu berechnen und verfehlt selten sein flüchtiges Ziel“.
Aus: Spix/Martius/Reise in Brasilien 1831. Foto: aus Spix/Agassiz 1829, dieses Bild ist nach Helbig 1998 dem Augsburger Maler Johann Moritz Rugendas zuzuschreiben