Spix-Museum fördert Forschung

Das Spix-Museum in der Höchstadter Badgasse ist ein kleines Haus. Zudem wird es ehrenamtlich geführt und von Menschen in deren Freizeit zum Leben erweckt. Die Motive für dieses bürgerschaftliche Engagement sind vielfältig, wie auch die Ausrichtung des Spix-Museums.
Eine wesentliche Aufgabe besteht darin, das Andenken an Johann Baptist Ritter von Spix wach zu halten. Immerhin handelt es sich bei ihm um einen der bedeutendsten Söhne unserer mittelfränkischen Kleinstadt. Darüber hinaus verfolgen wir das Ziel, den fernen brasilianischen Regenwald erlebbar zu machen. Damals wie heute stellt er einen unverzichtbaren Lebensraum für seltene und bedrohte Tierarten dar. Diesen wertzuschätzen und zu erhalten war schon eine Sorge von Spix, der die Gefahren für das Ökosystem bereits erkannte. Damit war er seiner Zeit wieder einmal voraus.
Nach ihrer Rückkehr von der Brasilienexpedition im Jahre 1820 schrieben die beiden Naturwissenschaftler Spix und Martius einen dreibändigen Reisebericht mit 1388 Seiten. Dieser Bericht wurde von Goethe und Humboldt hoch gelobt. Der Reisebericht ist gleichermaßen heute noch eine der wichtigsten Informationsquellen über Brasilien in der damaligen Zeit. Er enthält neben der Beschreibung der Reise auch naturkundliche Beobachtungen. Des Weiteren sind viele Informationen über die Lebensweise und Sitten der brasilianischen Bevölkerung sowie über die Wirtschaft, Landwirtschaft und Bodenschätze vor Ort enthalten. Auch über 30 indigene Stämme wurden beschrieben. Damit ist Spix heute sowohl für Naturwissenschaftler als auch Historiker und Volkskundler eine bedeutsame Quelle.
Deshalb besitzt das Spix-Museum neben den für die breite Öffentlichkeit konzipierten Ausstellungsräumen inzwischen auch eine Bibliothek. Hier finden sich seltene Schriften von Spix oder zu seinem Wirken. Diese können nach vorheriger Absprache von wissenschaftlich arbeitenden Besuchern eingesehen werden. Darüber beispielsweise auch die drei Bände des seltenen Reiseberichts.